Kurz­wahl­pro­gramm


Lie­be Für­the­rin­nen und Fürther,

fast 130.000 Men­schen leben der­zeit in unse­rer Stadt. Hier fin­den sich Men­schen mit unter­schied­li­cher Her­kunft und sozia­ler Lage, Bedürf­nis­sen und Lebens­ent­wür­fen. Die Stadt ist ein Ort, in dem wir alle leben und arbei­ten, unse­re Frei­zeit ver­brin­gen und unse­re sozia­len Bezie­hun­gen pfle­gen. Wir alle soll­ten in ihr ein gutes und selbst­be­stimm­tes Leben füh­ren kön­nen – in unse­rer Unter­schied­lich­keit und unab­hän­gig von der sozia­len Situa­ti­on, in der wir uns befinden.

Die Rea­li­tät schaut lei­der anders aus: Trotz des wirt­schaft­li­chen Auf­schwungs der letz­ten Jah­re pro­fi­tie­ren vom Reich­tum vor allem eini­ge weni­ge. Die Grund- und Immo­bi­li­en­spe­ku­la­ti­on boomt und die Mie­ten stei­gen immer wei­ter. Für vie­le wer­den die Mie­ten immer unbe­zahl­ba­rer und über 500 Haus­hal­te war­ten in Fürth auf eine Sozi­al­woh­nung. Gleich­zei­tig zer­stö­ren Luxus­sa­nie­run­gen und Spe­ku­la­ti­ons­ob­jek­te gewach­se­ne Stadt­teil­struk­tu­ren und ver­trei­ben ihre Bewohner*innen aus den Stadtvierteln.

Auf­grund der hohen Lebens­hal­tungs­kos­ten leben die meis­ten Mieter*innen für die Arbeit, anstatt für ein gutes Leben zu arbei­ten. Pre­kä­re Arbeits­ver­hält­nis­se und kör­per­li­che und psy­chi­sche Erkran­kun­gen auf­grund der Arbeits­si­tua­ti­on wach­sen im sel­ben Aus­maß wie die Wirt­schaft. Am Här­tes­ten trifft die Ent­wick­lung Men­schen in finan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten und die­je­ni­gen, die ohne­hin schon gesell­schaft­li­cher Dis­kri­mi­nie­rung aus­ge­setzt sind. Die öffent­li­che Daseins­vor­sor­ge wird in ers­ter Linie auf Wirt­schaft­lich­keit aus­ge­rich­tet — auf Kos­ten der kom­mu­na­len Infra­struk­tur und öffent­li­chen Grund­ver­sor­gung, aber auch der Umwelt und unse­rer natür­li­chen Lebensgrundlagen.

DIE LIN­KE. Fürth setzt sich für eine grund­sätz­li­che Wen­de in die­ser Poli­tik ein. Der Reich­tum der Stadt muss den Men­schen zugu­te­kom­men. Der Schutz der Umwelt wird von einer brei­ten Mehr­heit als dring­li­che Auf­ga­be der Poli­tik aner­kannt. Das betrifft das Kli­ma, die Arten­viel­falt, die Rein­hal­tung von Luft und Was­ser und den Stopp des Flä­chen­ver­brauchs. Digi­ta­li­sie­rung ver­än­dert die Arbeits- und Lebens­welt, gefolgt von einem Struk­tur­wan­del in Wirt­schaft und Gesell­schaft. Wir wer­den die­sen Wan­del sozi­al gestal­ten. Wir wer­den uns nicht von Markt und Kapi­tal trei­ben lassen.

DIE LIN­KE. Fürth steht für:

  • eine sozia­le Stadt: Die Bedürf­nis­se der Stadtbewohner*innen müs­sen Vor­rang vor denen der Unter­neh­men haben. Wir brau­chen einen Stopp der Grund- und Boden­spe­ku­la­ti­on, ein umfas­sen­des städ­ti­sches (sozia­les) Woh­nungs­bau­pro­gramm und die För­de­rung von Wohn­ge­nos­sen­schaf­ten. Die städ­ti­sche Grund­ver­sor­gung gehört aus­ge­baut und in die öffent­li­che Hand. Für die Beschäf­tig­ten kom­mu­na­ler Ein­rich­tun­gen und von der Stadt finan­zier­ter Trä­ger müs­sen tarif­recht­li­che Stan­dards gelten.
  • eine demo­kra­ti­sche Stadt: Die Stadt muss denen gehö­ren, die in ihr leben, woh­nen und arbei­ten. Die Einwohner*innen sol­len das poli­ti­sche Gesche­hen in der Stadt und in den Stadt­tei­len mit­be­stim­men. Wir ste­hen für einen Aus­bau demo­kra­ti­scher Mit­ent­schei­dung und Trans­pa­renz auf allen kom­mu­na­len Ebe­nen. Der öffent­li­che Raum muss aus­ge­wei­tet wer­den und der Bevöl­ke­rung ohne gro­ße Hür­den zur Nut­zung zur Ver­fü­gung ste­hen. Jugend­li­che sowie Kunst und Kul­tur brau­chen leicht zugäng­li­che und dau­er­haf­te Freiräume.
  • eine soli­da­ri­sche Stadt: Her­kunft, sozia­le Lage, Geschlecht, Sexua­li­tät, Reli­gi­on oder kör­per­li­che Ein­schrän­kun­gen dür­fen bei der gesell­schaft­li­chen Teil­ha­be kei­ne Rol­le spie­len. Fürth soll “Siche­rer Hafen” für Geflüch­te­te sein — nicht nur als Lip­pen­be­kennt­nis. Das städ­ti­sche Hilfs­an­ge­bot für sozi­al Benach­tei­lig­te muss aus­ge­baut wer­den und sich an deren Bedürf­nis­sen ori­en­tie­ren. Wir ste­hen für eine enge städ­ti­sche Zusam­men­ar­beit und För­de­rung zivil­ge­sell­schaft­li­cher Initia­ti­ven im Kampf gegen Rechts.
  • eine öko­lo­gi­sche Stadt: Wir wol­len eine öko­lo­gi­sche, nach­hal­ti­ge und kli­ma­ge­rech­te Stadt für alle. Der Aus­bau der Rad­we­ge und ein ener­gie­ef­fi­zi­en­ter kos­ten­lo­ser Nah­ver­kehr sol­len das Auto als Haupt­ver­kehrs­mit­tel erset­zen. Städ­ti­sche Natur­räu­me müs­sen erhal­ten blei­ben, Grün­an­la­gen aus­ge­baut und erneu­er­ba­re Ener­gien geför­dert wer­den. Die Kos­ten der öko­lo­gi­schen Wen­de dür­fen nicht auf sozi­al Benach­tei­lig­te oder ande­re Regio­nen abge­wälzt werden.

Kurz: Wir wol­len eine Stadt für alle, von allen und mit allen. 

Im Für­ther Stadt­rat wird sich DIE LIN­KE für die­sen drin­gend benö­tig­ten Wech­sel in der Stadt­po­li­tik ein­set­zen. DIE LIN­KE wird den Dia­log auf Augen­hö­he mit sozia­len Bewe­gun­gen, Gewerk­schaf­ten und Bürger*inneninitiativen fort­set­zen, ihre Akteur*innen und Anlie­gen in die Stadt­rats­ar­beit ein­bin­den und ihre For­de­run­gen ins Rat­haus tragen.

Unse­re Stadt ist für alle Men­schen da!

Nicht für den Pro­fit eini­ger weniger.