Umwelt: Klimagerechtigkeit vor Ort erkämpfen.
Weltweit nehmen durch Klimawandel verursachte extreme Wetterphänomene zu. Auch in Fürth werden die Auswirkungen der Klimakrise zunehmend spürbar. Über den Sommer sind zunehmend mehr und längere Hitzeperioden zu erwarten und damit lange Trockenphasen. Für viele Menschen stellen solche Phasen bereits jetzt eine übermäßige gesundheitliche Belastung dar. Neben der Hitze führt auch die hohe Ozonbelastung zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Davon sind alle Menschen betroffen, Kinder oder kranke bzw. ältere Menschen allerdings besonders. Die Notwendigkeit im kapitalistischen System, Profit und Wachstum zu schaffen, hat in eine globale ökologische Krise geführt und erzeugt weltweiten Widerstand. Der Protest für Klimagerechtigkeit und gegen Umweltzerstörung wird immer entschlossener. Die Bevölkerung hat die Dringlichkeit erkannt, doch die Politik hinkt hinterher.
Wir fordern ein radikales Umdenken und konsequentes Handeln — die Bedeutung des Klimaschutzes geht alle etwas an, auch die Kommunen. Fürth braucht ein umfassendes und mutiges Klimakonzept. Es geht nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um den Erhalt der Artenvielfalt, Grünflächen und Gewässer, den Tierschutz und die Versorgung mit sauberer Luft, Trinkwasser und Nahrung, sowie einen nachhaltigen Umgang mit anderen Ressourcen. Die größten Verursacher der ökologischen Katastrophe sind immer noch die großen Unternehmen. Es gilt, sie besonders in die Pflicht zu nehmen, anstatt die Kosten der ökologischen Wende auf die Bevölkerung umzuwälzen oder die hier geschaffenen ökologischen Probleme auf andere Regionen in der Welt auszulagern. Die Kommunalpolitik muss dazu ihren gesamten Handlungsspielraum ausschöpfen.
DIE LINKE. Fürth fordert
- den Ausbau und die Förderung von Geothermie, Brennstoffzellen, Power-to-Gas, Windkraft, Solarenergie und nachhaltiger Biomasseverwertung in Kooperation mit den umliegenden Kommunen
- die höhere Förderung ökologischer Strommodelle für Mieter*innen für eine dezentrale und unabhängige Energieversorgung
- steigende Energiepreise bei hohem Verbrauch, um Energiesparen zu fördern
- entgeltfreie Strom-Grundkontingente und Abschaffung von Stromsperren, um Energiearmut zu bekämpfen
- eine Rekommunalisierung der Energieversorgung d.h. auch der Infra an der derzeit E.ON 20 Prozent der Anteile besitzt
- eine verstärkte Grünbepflanzung im gesamten Stadtgebiet, um einer Aufheizung der Stadt entgegenzuwirken
- die Stadt Fürth soll sich dem “Projekt Stadtgrün“ der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau anschließen und Orte, wie die U‑Bahn-Haltestelle Stadtgrenze, begrünen
- dass Flüsse in das Klimakonzept mit eingebunden werden und unterirdisch verlegte Wasserläufe, wo möglich, renaturiert werden, um somit die Aufheizung innerhalb des Stadtgebietes abzumildern
- dass das Grünflächenamt personell aufgestockt wird, um die oben genannten Vorhaben zeitnah umsetzen zu können
- die Vermeidung von Flächenversiegelung und Forcierung von Entsiegelung
- bei Neubauten von Wohnanlagen sind Grünflächen zur gemeinschaftlichen Nutzung, wie z.B. Gemeinschaftsgärten, ‑beete etc. zu schaffen
- den kostenlosen Eintritt in das Freibad bei großer und langanhaltender Hitze
- ausreichend Trinkwasserstationen im gesamten Stadtgebiet
- 100 Prozent ökologische, saisonale und weitestgehend regionale Verpflegung in städtischen Einrichtungen
- nachhaltiges Planen, Bauen, Nutzen und Betreiben von öffentlichen Gebäuden. Die Baubranche ist der Hauptverursacher für den enormen Ressourcen- und Energieverbrauch in Deutschland