Bet­ti­na Wagegg


Bet­ti­na Wagegg

Lis­ten­platz 2
42 Jah­re — med.-techn. Röntgenassistentin

Ich kan­di­die­re für DIE LIN­KE, weil für mich Femi­nis­mus ganz viel mit Soli­da­ri­tät zu tun hat, die ich ein­for­de­re und ande­ren gegen­über zei­ge. Die­se poli­ti­schen Über­zeu­gun­gen zu ver­tre­ten und den Wunsch, die Gesell­schaft zum Posi­ti­ven hin zu ver­än­dern, habe ich lan­ge im Kul­tur­be­trieb aus­ge­lebt. Sei es als Teil eines femi­nis­ti­schen DJ-Kol­lek­tivs in Basel, als Mit­glied des Frau­en­raums in der Reit­schu­le (Sozia­les Zen­trum) in Bern oder als Mit­glied des Musik­ver­eins im K4 in Nürn­berg. Kei­ner die­ser Grup­pen geht es dabei nur um Musik, son­dern es geht immer um ein poli­ti­sches State­ment. Es sind Räu­me, die es Men­schen erlau­ben, mal auf­zu­at­men, weil es klar ist, dass Nazis kei­nen Zutritt haben oder dass sexu­el­le Beläs­ti­gung natür­lich nicht tole­riert wird und Homo­pho­bie erst recht nicht. Die­se Räu­me sind wich­tig, weil auch im Jahr 2020 Men­schen tag­täg­lich Dis­kri­mi­nie­rung erfah­ren und sie somit sich soli­da­risch verhalten.

Die­ses ehren­amt­li­che Enga­ge­ment hat teil­wei­se viel abge­for­dert, aber mis­sen wür­de ich es nie wol­len. War­um die Schweiz? Bis zu mei­nem Umzug nach Fürth habe ich als Radio­lo­gie­as­sis­ten­tin in Kli­ni­ken gear­bei­tet, davon eben eine Zeit lang in der Schweiz. Was ich hier mit­ge­nom­men habe: die Erfah­rung, dass an sich stres­si­ge Arbeits­ta­ge und ‑näch­te mit einem guten Per­so­nal­schlüs­sel um eini­ges erträg­li­cher sein kön­nen. Die Arbeits­be­din­gun­gen für medi­zi­ni­sches Per­so­nal waren in Deutsch­land tat­säch­lich noch nie gut.

Weder, wenn es um den Per­so­nal­schlüs­sel ging, noch wenn es um die Bezah­lung ging. Ich gehö­re auch zu den­je­ni­gen, die für ihre Berufs­aus­bil­dung zah­len muss­ten. Bafög gab es dafür nicht. Und mit einem MTRA-Gehalt in Mün­chen war es schon vor 20 Jah­ren kaum mög­lich, bezahl­ba­ren Wohn­raum zu fin­den. Das Erstau­nen dar­über, wie es plötz­lich zu die­sem Pfle­ge­not­stand kom­men konn­te, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Seit gerau­mer Zeit wur­de das Bedürf­nis jedoch immer mehr, mich poli­tisch zu enga­gie­ren. Einer­seits, weil ich als Femi­nis­tin so mei­ne The­men direkt ein­brin­gen kann, wie zum Bei­spiel eine 100%ige Finan­zie­rung von Frau­en­häu­sern oder einen Aus­bau von Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ar­beit. Ande­rer­seits eben auch, weil Soli­da­ri­tät in Form von bezahl­ba­rem Wohn­raum oder güns­ti­gem bis kos­ten­lo­sem ÖPNV gelebt wer­den kann. Und Soli­da­ri­tät bedeu­tet auch, den Für­ther Haupt­bahn­hof mit einem Auf­zug zu ver­se­hen oder Ampel­pha­sen für Fuß­gän­ger zu ver­län­gern, damit alle recht­zei­tig die Über­que­rung schaf­fen. Und ja, Soli­da­ri­tät und Mit­glied von der Par­tei DIE LIN­KE zu sein heißt für mich auch, sich klar gegen faschis­ti­sche Par­tei­en zu posi­tio­nie­ren und Anti­se­mi­tis­mus, Homo­pho­bie eben­so ent­schie­den ent­ge­gen­zu­tre­ten wie Rassismus.

Kon­takt: Bettina.Wagegg@die-linke-fuerth.de